Geschichte der Marienkirche Gelnhausen
Um 1120
Bau einer kleinen, einschiffigen turmlosen Kirche durch die Prämonstratenser des Selbolder Klosters, aus der die heutige Marienkirche hervorgegangen ist
1170
Verleihung der Stadtrechte an Gelnhausen durch Friedrich Barbarossa. Bau des fünfgeschossigen Westturms (Glockenturm), Ausbau der kleinen Kirche zu einer dreischiffigen Basilika und Anlage eines Querhauses mit Apsiden
13. Jhdt.
Anfang Erhöhung des Westturms, Vollendung des Langhauses, Verlängerung des nördlichen Seitenschiffs und reiche Dekoration der an der Handelsstraße Frankfurt - Leipzig gelegenen Nordseite. Ergänzung des romanischen Stils mit Formelementen der Frühgotik
1225 - 1250
Weiterer Ausbau durch einen Meister französischer Schulung, Verbindung der romanischen Bauweise mit frühgotischen französischen Stilelementen, besonders gut am nördlichen Hauptportal zu erkennen. Fertigstellung des Ostteils der Kirche, des Chores und Errichtung zweier schlanker Türme und eines mächtigen achtseitigen Turmes über der Vierung. Bau des Lettners. Verlängerung der Seitenschiffe und Erhöhung der Chortürme
1446
Ausbau der Seitenschiffe zur heutigen Höhe
1464
Bau der südlichen Prozessionskapelle
15. Jhdt.
Entstehung des Apostelaltars und des Annenaltars
Um 1500
Entstehung des Hochaltars (Marienaltar), des Nikolausaltars und des kleinen Marienaltars, der jetzt in der Prozessionskapelle steht
1543
wird die Marienkirche durch einen Vertrag mit der Stadt evangelisch, ohne dass es einen Bildersturm gibt.
1685
Ausbesserung starker Schäden aus dem dreißigjährigen Krieg durch Überziehung der Innenwände mit Kalkputz und Vermauerung zerstörter Fenster
1761
Renovierung
1877-1879
Große Renovierung. Beim Abtragen des Kalkputzes werden die meisten der darunter liegenden mittelalterlichen Fresken zerstört. Der südliche schiefe Turm, lange Wahrzeichen der Stadt, wird gerichtet
1934
Renovierung und Entdeckung der Fresken im Chor
1962/63
Umfangreiche Renovierung mit Wiedereinbau der Renaissancekanzel und Ersetzung der bunten Fenster aus dem 19. Jahrhundert durch Antikglasfenster
1970-1981
Restaurierung der Kunstschätze, Bild-Teppiche, Altäre, Epitaphien
1987-1999
Große Außenrestaurierung. Sanierung der gefährdeten Dachstühle und Dächer sowie des stark geschädigten Sandsteins
1.12.1999
Abschluss der Jahrhundertrestaurierung und Gründung der "Stiftung Marienkirche", um das gerettete Bauwerk für das neue Jahrtausend bewahren zu können
2000
Restaurierung der fünf Chorfenster, deren Bilder zum Teil noch aus dem 13. Jahrhundert stammen.